TURNIERBOTSCHAFTERIN KERBER OHNE MATCHGLÜCK – LUCKY LOSER NIEMEIER SORGT FÜR GROßE ÜBERRASCHUNG UND PRÄCHTIGE STIMMUNG
Angelique Kerber drehte sich um die eigene Achse und winkte ihren Fans zu. Das Publikum auf dem auch am zweiten Main Draw-Spieltag mit 3700 Zuschauern ausverkauften Spielbank Bad Homburg Centre Court verabschiedete die Turnierbotschafterin nach ihrer 5:7, 3:6-Auftaktniederlage gegen Diana Shnaider mit einem warmen Applaus.
„Ich habe in den wichtigen Momenten zu viele Fehler gemacht. Trotzdem habe ich bis zum Ende versucht, reinzukommen, den Rhythmus zu finden und das Match irgendwie zu gewinnen. Aber leider hat es nicht sollen sein“, sagte Angelique Kerber, die mit Blick auf das am 1. Juli beginnende Wimbledonturnier trotzdem Zuversicht verbreitete: „Ich werde auch jetzt versuchen, das Positive mitzunehmen.“
Zuvor hatte Lucky Loser Jule Niemeier bei den Bad Homburg Open powered by Solarwatt für eine faustdicke Überraschung gesorgt, als sie die topgesetzte Weltranglistenneunte Maria Sakkari nach einer tollen Energieleistung mit 2:6, 6:2, 7:6 (7:4) bezwang. Mit zwei Doppelfehlern beendete die Griechin bei Kaiserwetter das hochspannende Duell, das insgesamt 2:36 Stunden dauerte. Für Rasentennis eine stolze Zeit! Allein der dritte Satz lief über 1:24 Stunden.
Jule Niemeier am Dienstag im Achtelfinale gegen Paula Badosa
„Die Atmosphäre auf dem Centre Court war sehr, sehr gut. Es macht einfach super viel Spaß, in Deutschland zu spielen“, betonte Jule Niemeier nach ihrem insgesamt dritten Erfolg gegen eine Top Ten-Spielerin überhaupt. Erst wenige Stunden vor Matchbeginn hatte die Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022 am Montagfrüh davon erfahren, dass sie nach dem krankheitsbedingten Rückzug von Elisabetta Cocciaretto (Italien) doch noch als Lucky Loser ins Hauptfeld rutschen wird.
In der Quali am Samstag hatte Jule Niemeier als Wildcard-Inhaberin verloren und war sogar wieder in ihre Wahlheimat Regensburg gereist. Am Tag darauf ging es wieder zurück ins Hessische beziehungsweise ins Frankfurter Fußballstadion, wo sich die Weltranglisten-96. am Sonntagabend das letzte EURO-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Schweiz (1:1) ansah. Vielleicht war es ein gutes Omen, dass der Stürmer ihres Lieblingsklubs Borussia Dortmund, Niclas Füllkrug, kurz vor dem Abpfiff den Ausgleich erzielte.
Caroline Wozniacki und Elina Svitolina gehen in die Verlängerung
Am Dienstag trifft Jule Niemeier im Match um den Sprung ins Viertelfinale um 16.00 Uhr (Eurosport, SKY, sportschau.de) auf die ehemalige Weltranglistenzweite Paula Badosa aus Spanien. Das Achtelfinale verpasste indes Lucky Loser Tamara Korpatsch trotz engagierter Leistung gegen die an Position vier gesetzte Brasilianerin Beatriz Haddad Maia (1:6, 6:7). Titelverteidigerin Katerina Siniakova aus Tschechien bezwang die Französin Clara Burel mit 6:3, 6:7 (7:9), 6:1.
Der „Klassiker“ zwischen der ehemaligen Nummer eins Caroline Wozniacki (Dänemark) und der letztjährigen Wimbledon-Halbfinalistin Elena Svitolina aus der Ukraine musste beim Stand von 6:3, 6:7 (4:7), 1:2 wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Die Partie wird am Dienstag fortgesetzt.