NIEMEIER VERLIERT GEGEN BADOSA – WOZNIACKI UND DIE KURPARK-MAGIE: „ALLE KÖNNEN STOLZ AUF DIESES TURNIER SEIN“

Jule Niemeier startete ganz stark, doch am Ende verpasste sie eine weitere Überraschung: Die 24-Jährige musste sich der ehemaligen Weltranglistenzweiten Paula Badosa (Spanien) im Achtelfinale der Bad Homburg Open powered by Solarwatt mit 6:4, 2:6, 1:6 geschlagen geben. „Der erste Satz war sehr, sehr gut von mir. Es war genau das Tennis, was ich spielen will, was ich zeigen möchte“, sagte Jule Niemeier, die sich ihren Leistungsabfall in der Folge nicht erklären konnte: „Was da im zweiten und dritten Satz passiert ist, werden wir aufarbeiten und dann wird es hoffentlich nicht mehr passieren.“

Zwölf Doppelfehler unterliefen der Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022, die am Vortag nach einer furiosen Vorstellung die topgesetzte Griechin Maria Sakkari in drei Sätzen bezwungen hatte. Auch die Unterstützung der rund 3500 Zuschauer auf dem Spielbank Bad Homburg Centre Court half am Dienstag allerdings nichts.

Wozniacki mit Lobeshymne nach Dreisatzsieg gegen Svitolina

Die Magie des Kurparks erlebte auch Caroline Wozniacki: Die Australian Open-Siegerin von 2018 behielt bei der Fortsetzung des am Vortag wegen Dunkelheit abgebrochenen Auftaktmatches gegen die letztjährige Wimbledon-Halbfinalistin Elina Svitolina aus der Ukraine die Oberhand und siegte 6:3, 6:7 (4:7), 7:5. Es war der erste Sieg der Dänin auf Rasen seit Wimbledon 2019.

Danach hatte Caroline Wozniacki nur lobende Worte für das Turnier auf der geschichtsträchtigen Anlage des TC Bad Homburg parat: „Das ist ein ganz besonderes Turnier – mit einem großartigen Publikum. Alle, die hier mitgewirkt haben, können stolz sein!“, sagte sie im On Court-Interview mit Matthias Stach. Bereits am Mittwoch (16.00 Uhr) wartet im Achtelfinale Veronika Kudermetova auf die Zweifach-Mutter.

Teenie Stusek: Erst Klassenarbeit, dann Hauptrunde in Bad Homburg

Spannend verliefen die letzten Tage auch für die hochtalentierte Julia Stusek. Die 15-Jährige, die dem Porsche Junior Team angehört, hatte für die Bad Homburg Open powered by Solarwatt eine Qualifikations-Wildcard erhalten, „für die ich Turnierdirektor Aljoscha Thron wirklich sehr dankbar bin“, wie sie betonte.

Am vergangenen Samstag hatte Julia Stusek, Tochter einer ehemaligen Profispielerin und eines Tennistrainers, ihr Qualimatch im Kurpark verloren und war danach erst einmal wieder in ihren Alltag eingetaucht. Bester Beweis: Am Montag hatte sie in ihrer Schule in Mannheim eine Klassenarbeit geschrieben, ehe sich eine erfreuliche Wendung ergab: Durch die Verletzung von Yulia Putintseva rutschte Julia Stusek dann doch noch als Lucky Loser ins Hauptfeld der Bad Homburg Open powered by Solarwatt und forderte somit am Dienstag Peyton Stearns aus den USA, die derzeit in der Weltrangliste 854 Plätze höher notiert ist als die Deutsche.

Titelverteidigerin Siniakova muss am Mittwoch nachsitzen

Nach anfänglicher Nervosität hielt die krasse Außenseiterin fünf Tage vor ihrem 16. Geburtstag bei etlichen Ballwechseln tapfer mit und gestaltete den zweiten Satz nahezu ausgeglichen. „Alles in allem war es eine super Erfahrung, die ich hier gemacht habe. Ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin“, sagte Teenie Julia Stusek nicht ohne Stolz. Es war ihre erste Hauptrundenpartie bei einem WTA-Turnier überhaupt.

Das Erstrundenmatch von Titelverteidigerin Katerina Siniakova (Tschechien) gegen die an Position zwei gesetzte Russin Liudmila Samsonova musste indes am Dienstagabend wegen Dunkelheit beim Stand von 6:3, 2:2 abgebrochen und auf Mittwoch verlegt werden.