BAD HOMBURG-SIEGERIN GARCIA KRÖNT SICH ZUR WELTMEISTERIN!

Bei den Bad Homburg Open presented by Engel & Völkers startet Caroline Garcia in diesem Sommer ihren beeindruckenden Siegeszug. Gut vier Monate später ist die Französin Weltmeisterin und die Nummer vier im Ranking.

Den Moment ihres bislang größten Triumphs kostete die 29-Jährige so richtig aus. Mit Cowboyhut auf dem Kopf stemmte Caroline Garcia nach dem 7:6 (7:4), 6:4 im Endspiel der WTA-Finals im texanischen Dallas/Fort Worth gegen Aryna Sabalenka überglücklich den Pokal in die Höhe. Voilá! Es war die Krönung einer fantastischen Saison, die für sie mit dem Turniererfolg in Bad Homburg im Juni begonnen hatte.

„Der Titelgewinn im Kurpark hat mir viel Selbstvertrauen gegeben“  

Es folgten die Turniersiege in Warschau, Cincinnati und jetzt in Dallas. Dazwischen erreichte „Caro“ bei den US Open erstmals das Halbfinale eines Grand Slam-Events. „Ich verspüre eine immens große Freude und bin einfach stolz auf diese großartige Saison“, sagte die neue „Ace Queen“, der die meisten Asse auf der WTA-Tour 2022 gelangen.

Und: Es passte wunderbar ins Bild, dass Caroline Garcia ausgerechnet bei den Bad Homburg Open presented by Engel & Völkers im Juni ihren ersten Turniersieg seit drei Jahren feiern durfte. Der Centre Court im historischen Kurpark ist nur eine gute halbe Autostunde vom großen Rhein-Main-Airport in Frankfurt entfernt…und die Französin hat bekanntlich ein Faible fürs Fliegen. Ihr Spitzname „Flying Caro“ entstand, weil sie nach erfolgreichen Matchesgerne auf dem Platz eine Runde dreht – mit weit ausgebreiteten Armen und einem Sprung zum Abschluss, der den Start eines Jets simulieren soll.

In den vergangenen Monaten war die „Garcia Airline“ auf der WTA-Tour sehr präsent und angesagt. Mehr noch: Auf ihrem Höhenflug, der Ende Juni mit dem Finalsieg gegen Bianca Andreescu (Kanada) in Bad Homburg begonnen hatte,war die Sympathieträgerin aus Saint-Germain-en-Laye auf drei Belägen erfolgreich. Bei den Bad Homburg Open triumphierte sie auf Rasen, in Warschau auf Sand und beim 1000er in Cincinnati sowie nun in Dallas auf Hartplatz. Was für die Allrounder- und Adaptions-Qualitäten der 1,77 Meter großen Rechtshänderin spricht. In der polnischen Hauptstadt gelang Garcia mit ihrem Viertelfinalerfolg über Lokalmatadorin und French Open-Champ Iga Swiatek zudem der erste Sieg gegen eine amtierende Nummer eins der Welt.Wenig später war sie bei den Western & Southern Open in Cincinnati die erste Spielerin überhaupt, die sich als Qualifikantin die Titel sicherte.

Der ehemalige Jabeur-Coach löste den Knoten bei „Flying Caro“

Dabei lief es in den ersten Monaten der Saison 2022 alles andere als vielversprechend für „Caro“. Im Mai stand sie auf Platz 79 im WTA-Ranking so schlecht wie seit 2014 nicht mehr. Doch dem Absturz folgte der Abflug nach oben: Die Zusammenarbeit mit Bertrand Perret, die kurz vor den WTA-Finals endete, trug Früchte. Der französische Coach hatte zuvor bereits der Tunesierin Ons Jabeur den Weg in die Weltspitze geebnet. „Viele Dinge haben plötzlich einfach gepasst. Es ist immer harte Arbeit, aber wenn es einmal läuft und man das Selbstbewusstsein hat, dann ist es, als würde man auf einer Welle reiten“,sagte Garcia, die 2018 schon einmal Weltranglistenvierte war. Perret feilte vor allen Dingen am Aufschlag der brillanten Doppelspielerin (zwei Grand Slam-Titel).

Einen weiteren großen Schritt vollzog Garcia bei den US Open im Spätsommer. Nach Mary Pierce und Amelie Mauresmo war sie erst die dritte Französin, die im Halbfinale von Flushing Meadows stand. Als Belohnung warteten zum Saisonabschluss die WTA-Finals der besten acht Spielerinnen der Saison. Das Ende in bekannt! Das Bild mit Caroline Garcia im Konfettiregen und Silbertrophäe in der Hand ging um die Welt. Für den Erfolg kassierte sie 1,57 Millionen US-Dollar und 1375 Weltranglistenpukte.

An die Sommertage im Kurpark denkt „Caro“ gerne zurück. Der Sieg in Bad Homburg habe ihr „viel Selbstvertrauen gegeben“. Bereits während der Turnierwoche hatte sie immer wieder die Atmosphäre gelobt. „Die Tribünen waren von Anfang an voll. Es herrschte eine besondere Stimmung, jeder war freundlich“, sagte Garcia und betonte: „So etwas gibt uns Spielerinnen viel Energie.“